Fotografie

Eurofighter Nachtflugübung in Neuburg an der Donau

  • 18. Februar 2022

Als im Radio die Ankündigung von zweiwöchigen Nachtflugübungen des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg an der Donau kam, hab ich mich kurzentschlossen entschieden Kamera, Tele und Stativ zu schnappen und mich an einem geeigneten Abend auf den Weg Richtung Nordwesten zu machen….
Zuvor hab ich mich noch ausführlich über die Gegebenheiten und den Zeitplan beim zuständigen Presseoffizier des Standortes erkundigt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für die geduldigen Ausführungen und Tipps mir gegenüber! Alle Infos werden sich als sehr hilfreich herausstellen.
Trotz aller Infos -auch von Seiten www.spotterguide.net, der besten Seite für Planspotter, war ich erst anfänglich, ob der -no na… Dunkelheit ringsum des Flugplatzes etwas orientierungslos und hab mich eine Weile mit dem Auto planlos auf Feldwegen entlang des Zauns bewegt. Die Anrainer mögen mir das verzeihen!
Letztendlich, am östlichen Ende des Flugplatzes hab ich dann endlich die empfohlenen Stellen am Beginn der Start- und Landebahn gefunden!
Erwartungsgemäß war ich nicht alleine. Es war -für die Jahreszeit ein wirklich sehr angenehmer Abend mit wolkenlosem Himmel, keinem Wind und erträglichen Temperaturen. Ideale Verhältnisse um den einen Schnappschuss zu ergattern. Bald stellt sich aber heraus, dass es heute alles andere als Einfach wirklich passable Bilder zu machen.
Wenig überraschend hat die Luftwaffe natürlich versucht, die ganze Übung so schwach wie möglich auszuleuchten. Keine Rücksicht auf uns Planespotter… Nun ja: wozu gibt`s Spiegelvorauslösung, Stative und fünfstellige ISO-Zahlen?
Pünktlich um 19h wurden die ersten Triebwerke angeworfen. Hangartüren öffen sich und wenig später beginnen die Eurofighter Typhoons paarweise auf das Vorfeld zu rollen, wo ich, wie versprochen Bilder der sog. „Last Chance“- der Endabfertigung machen konnte.
Wenig später reihen sich -wieder paarweise die ersten Jets am Anfang der Startbahn auf und nach kurzer Wartezeit heben sie auch schon ab. Zu meiner Enttäuschung, aber zur akustischen Entlastung der Anwohner -leider ohne Nachbrenner. Obwohl diese sich bei Nachtaufnahmen bestimmt spektakulär in Szene hätten setzen lassen. Aber gut: Wunschkonzert ist bekanntlich sonntags Nachmittag…

Insgesamt jeweils vier Paare heben sich nacheinander in den Nachthimmel. Nicht allzu viel später kommt auch schon das erste Paar wieder von ihrer Air Policing-Nachtflugübung zurück. Fast lautlos nähern sie sich an, überfliegen den Flugplatz einmal, drehen elegant nacheinander nach Süden ein, setzen kurz hintereinander zur Landung an und rollen zurück an den für sie vorgesehenen Platz am Vorfeld.
Die Szene wiederholt sich noch dreimal, bis alle acht Eurofighter wieder wohlbehalten am Heimatflugplatz eingetroffen sind. Alle, wie angekündigt noch vor 22h.
Einer nach dem anderen rollt danach langsam in seinen Hangar zurück, stellen dort die Triebwerke ab und langsam kehrt wieder Ruhe am Fliegerhorst ein.
Mittlerweile sind die Finger dann doch schon klamm geworden und da die Lichter jetzt ohnehin eins nach dem anderen ausgehen, bin ich ganz froh, mich mit meiner „Beute“ ins heizbare Auto zurückziehen zu können. Schließlich liegt noch ein ca. zweistündiger Heimweg vor mir.

Wer interessiert an weiteren Informationen zum Standort interessiert ist, kann hier alles Weitere finden: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/organisation-/luftwaffentruppenkommando/taktisches-luftwaffengeschwader-74

Die Staffel ist übrigens für die Luftraumsicherung des südlichen Teils Deutschlands verantwortlich und nennt sich infolgedessen auch „südliche Alarmrotte“.
Für die Nordhälfte ist übrigens das Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ in Wittmund/Niedersachsen zuständig.

Zwei Empfehlungen für Dokumentationen zum Thema auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=8avaFICd-So
https://www.youtube.com/watch?v=V8MPr82x1a8

English Version please scroll to the end of the pictures!

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist DSC2973_675.jpg
19h: die Hangartore öffnen sich.
Doppelsitzer-Version des Eurofighter Typhoon bei der sog. „Last Chance“ am Vorfeld
Zum Vergleich, die einsitzige Ausführung:
Kurz vor dem Start
Nr. 1 „go“
Einrollen nach Landung und erfolgreicher Mission
Langsam wird`s wieder dunkel am Fliegerhorst des Luftwaffengeschwaders 74 in Neuburg an der Donau.

English Version:

When the radio announced two-week long night flight exercises for Tactical Air Force Wing 74 in Neuburg an der Donau, I decided to grab my camera, telephoto and tripod and set off on a suitable evening towards the northwest….

Before that, I inquired in detail about the circumstances and the timetable from the responsible press officer at the site. At this point, a big thank you for the patient explanations and tips to me! Any information will prove to be very helpful.

Despite all the information – also from www.spotterguide.net, the best site for planspotters, I was initially a bit disoriented as to whether the darkness (it was night 🙂  around the airfield I was a bit disorientated and I drove aimlessly on dirt roads along the fence for a while. May the neighbors forgive me!


Finally, at the eastern end of the airfield, I finally found the recommended spots at the start of the runway!

As expected, I was not alone. It was – for the time of year – a really very pleasant evening with a cloudless sky, no wind and bearable temperatures. Ideal conditions to get hold of a couple of snapshots maybe?
It soon turns out, however, that it is anything but easy to take really passable pictures under the given circumstances.

Unsurprisingly, the Luftwaffe naturally tried to illuminate the entire exercise as dimly as possible. No consideration for us plane spotters… Well, what for did they invent mirror lock-up, tripods and five-digit ISO numbers?

At 7 p.m. sharp, the first engines were started. Hangar doors open and a little later the Eurofighter Typhoons begin to roll in pairs onto the apron, where I was able, as promised, to take pictures of the so-called „last chance“ – the final clearance.

A little later, the first jets line up in pairs at the start of the runway and after a short wait they take off. To my disappointment, but for the acoustic relief of the residents – unfortunately without afterburner. Although these could certainly have been staged spectacularly in night shots.


A total of four pairs rise one after the other into the night sky. Not too much later, the first couple returns from their air policing night flight exercise. They approach almost silently, fly over the airfield once, elegantly turn south one after the other, land in quick succession and roll back to their designated place on the apron.

The scene is repeated three more times until all eight Eurofighters have returned safely to their home base. All, as announced, before 10 p.m.

One after the other, they slowly roll back into their hangar, turn off the engines there and slowly calm returns to the air base.

In the meantime my fingers have gotten clammy and since the lights are going out one after the other anyway, I’m quite happy to be able to retreat to the heated car with my „loot“. After all, I still have a two-hour journey home ahead of me.

 

Anyone interested in further information about the location can find everything else here:
https://www.bundeswehr.de/de/organisation/luftwaffe/organisation-/luftwaffe-troops-command/tactical-air-forces-wing-74

The squadron is responsible for airspace security in the southern part of Germany and is therefore also called the „southern alarm squad“.

Luftwaffe Squadron 71 “Richthofen” in Wittmund/Lower Saxony is responsible for the northern half.