Die Osterzeit in Kärnten ist voll von altüberlieferten Bräuchen. Hier in St Nikolai bei Feldkirchen in Kärnten beginnen die Osterfeicherlichkeiten offiziell natürlich mit dem Gottesdienst am Karfreitag Abend. Brauchtumsmäßig der erste Höhepunkt ist jedoch die Feuerweihe am Karsamstag früh morgens. Die Leute kommen von nah und fern um mit getrockneten Baumschwämmen am Drahtgriff das geweihte Osterfeuer mit nach Hause nehmen um damit am heimischen Herd den Osterschinken zu kochen.
Am frühen Nachmittag findet dann die Fleischweihe statt. Die Gemeinde findet sich mit ihren mit Fastentüchern geschmückten Osterkörben, voll mit feinsten Köstlichkeiten in -und um die Kirche ein um Schinken, Würste, Kren, Watzan und Eier weihen zu lassen. Die Ministranten werden zu diesem Anlaß mit gekochten und gefärbten Ostereiern belohnt.
Am Karsamstag ab elf Uhr wird dann dem wahrscheinlich liebsten Brauch -dem Osterschießen gefrönt. Früher wurde noch mit Karbid (noch früher sogar mit Schwarzpulver!) geschossen. Heute wird dazu Azethylen und Sauerstoff verwendet -eine nicht minder brisante Mischung. Das Ergebnis ist dann auch bis Ostersonntag Mittag weithin gut hörbar. Ein eingeschworenes Team ist dafür zuständig daß das Osterschießen in St Nikolai wieder weithin hörbar wahrgenommen wird.
Günther, der „Lader“: auf die richtige Mischung kommt es an! Ein bisschen zu viel oder ein bisschen zu wenig und der Schuß verpufft im wahrsten Sinne des Wortes.
Gregor, der „Zünder“: ein nicht minder wichtiger Job. Schnelligkeit, Präzision und ein gutes Gefühl für den richtigen Zeitpunk muss man sich selber über die Jahre erwerben.
Nach getaner Arbeit ist gut ruhn`.
Und last, but not least: Franz (Bildmitte) ist der gute Geist und die sprichwörtliche dritte Hand die immer da ist wenn man sie braucht.
Ich freue mich heute schon wieder auf Ostern 2016 in St. Nikolai!